Liebe Eltern unserer kleinen ABC-Schützen,

auf diesem Wege möchten wir Ihnen gern unser neues Konzept zur Schuleingangsdiagnostik erläutern.

Jede Grundschule ist verpflichtet, am Schulanfang die Lernausgangslage eines jeden Kindes zu erfassen. Ziel dessen ist es, die individuellen Lernvoraussetzungen und die sozialen sowie emotionalen Befindlichkeiten frühzeitig zu erkennen, damit sich jedes Kinder sicher fühlen und mit Freude in der Schule lernen und etwas leisten kann.

An der Grundschule Klipphausen wird die Lernstandsdiagnostik in diesem Jahr in Kleingruppen und mithilfe der Leitfigur „Mirola“ innerhalb der ersten drei Wochen nach der Einschulung durchgeführt.

Angeleitet durch die Spielleiterin Frau Bergmann werden die Kinder zusammen mit Mirola Akteure einer kleinen Geschichte kennenlernen und Aufgaben erledigen, welche die kleine Hexe Mirola dabei unterstützen, mit 100 Jahren endlich in die Schule zu kommen, um lesen zu lernen. Die Kinder erleben und gestalten das Spielgeschehen dabei aktiv mit, was auch den Effekt hat, dass sie sich spontan und authentisch verhalten.

Während der Bearbeitung der geforderten Aufgaben werden die Kinder durch zwei neutrale Lehrkräfte beobachtet. Die Aufgaben sind so konzipiert, dass sie einen umfassenden Einblick in die grundlegenden Kompetenzen ermöglichen, die für einen erfolgreichen Schulstart notwendig sind:

  • Grob- und Feinmotorik
  • Wahrnehmung
  • Pränumerische Kompetenzen
  • Laterialität (Bevorzugung links/rechts)
  • Sprachkompetenz
  • Artikulation
  • Phonologische Kompetenz
  • Merkfähigkeit
  • Arbeitsverhalten und sozial-emotionales Verhalten

Der Weg durch den Zauberwald dauert circa zwei Schulstunden. Nachfolgend werden diese Beobachtungen gemeinsam ausgewertet, durch die Klassenleiterinnen um Beobachtungen im Klassenverband ergänzt und mögliche Fördermöglichkeiten beraten, um so einen differenzierten Unterricht anbieten zu können.

Und wie genau findet die Durchführung statt?

Mit der kleinen (überaus netten!) Hexe Mirola gehen wir durch den Zauberwald, auf deren Rückseite die Schule liegt. Mit Unterstützung der Kinder traut sich die kleine Hexe nach 100 Jahren endlich hindurch. Auf ihrem Weg durch den Wald besuchen sie verschiedene Figuren, die ihnen den Weg weisen, sobald sie bestimmte Aufgaben erfüllt haben:

So erzählen die Kinder der kleinen Hexe Mirola zunächst ein wenig von sich selbst. Daraufhin hüpfen sie auf einem Bein zum Räuber. Hier beweisen die Kinder, dass sie genau hinsehen können und zeigen feinmotorische Fertigkeiten beim Auffädeln von Perlen.

Im Schlusssprung geht es weiter zum Zauberer. Dieser möchte, dass die Kinder zaubern lernen. Diese Fähigkeit üben sie bei der Ermittlung von Reimwörtern. Kurze Zaubersprüche müssen memoriert werden und auch der Transport eines Zaubertrankes erfordert feinmotorische Fähigkeiten.

Vom Zauberer geht es balancierend weiter zum Krokodil. Ein Fingerspiel mit einem rhythmischen Spruch soll imitiert werden und das Krokodil möchte gefüttert werden, ist aber sehr wählerisch. So frisst es nur Dinge, die sich im Anlaut gleich anhören, z.B. Apfel, Ananas, usw. Ob wir geeignetes Fressen finden? Durch Zuwerfen der gewünschten „Nahrung“ in Form von Säckchen soll ein Futterkorb gefüllt werden.

Rückwärts laufend geht es zum Getüm. Dies ist ein putziges Wesen mit großen Augen und Ohren. Es trägt den Kindern auf, Fehler in einem Bild zu finden, Muster nachzulegen sowie einen Rhythmus zu genau hören und wiederzugeben.

Im Scherenschritt geht es schließlich zurück zu Mirolas Haus. Zur Entspannung bewegen sich alle zum Schubidua-Tanz.

Zum Dank überreicht Mirola ihren Helfern ein kleines Faltbüchlein, in dem alle Figuren der Reise durch den Zauberwald abgebildet sind. So können die Kinder zu Hause die Reise noch einmal nachvollziehen.

Wir wünschen allen Schulanfängern und Schulanfängerinnen viel Freude bei ihrem Weg durch den Zauberwald! 🙂

Schuleinangsdiagnostik basierend auf: Hirschfeld/Lassek: Mit Mirola durch den Zauberwald. Beobachtungsverfahren für den Schulanfang zum Erfassen von Lernvoraussetzungen im Rahmen von Gruppenbeobachtung. Hrsg: Finken Verlag, Oberursel 2008.